Ich bin mir immer noch sehr unsicher, ob meine Strategie, mich eher im Netz breiter zu ‚‚verteilen’’ sobald eine Plattform in der Tiefe uninteressant(er) wird, aufgehen wird. Ein Experimentier-Raum: Spacelab.
Vor einigen Jahren war ich sehr aktiv in einer online Fotocommunity; ich konnte dort viele Kontakte auch im ganz realen Leben gewinnen und vorallem hatte ich das Gefühl, dass ich mich kreativ und technisch weiterentwickeln konnte, auf Basis der Zusammenarbeit in dieser Community. Mit den Aufkommen dessen, was wir heute fälschlicherweise Soziale Medien nennen (ich tendiere dazu hier von communitybasierten Medien oder Netzwerken zu sprechen) hat sich vieles geändert. In dem konkreten Fall damals wurden die Kommentare immer oberflächlicher oder der Bezug zum Bild oder Posting wurde immer unklarer. Nach einiger Zeit hatte ich den Eindruck dass der Anteil der Zusammenarbeit in dem Forum stark zurück gegangen war und statt dessen eher das Eigenmarketing der jeweils einzelnen in den Vordergrund rückte. Wichtiger wurde die Aufmerksamkeit für die eigene Arbeit oder noch genauer beschrieben die Menge an Aufmerksamkeit für die eigene Arbeit.
2006 habe ich mich dann entschieden, meine Aktivitäten breiter aufzustellen und diese Plattform nicht weiter als wesentliche Platform zur Zusammenarbeit und zum kreativen Austausch im Bereich Fotografie zu nutzen. Ich habe also meine bezahlte Mitgliedschaft dort beendet und mich auf die Suche nach anderen Plattformen begeben. Natürlich waren die anderen Plattformen (inzwischen) ähnlich oberflächlich und außerdem kannte ich dort außer den ‚‚üblichen Verdächtigen’’, die ich bereits kannte und die vermutlich ähnlich wie ich auch auf der Suche waren, noch keine Personen.
Das führte dazu, dass ich fortan eher eine weniger starke Bindungen an solche Plattformen eingegangen bin und ich mich erstmal bei sehr vielen Plattformen angemeldet habe.
Nach einiger Zeit hatte ich, beispielsweise bei Facebook über 3000 Kontakte, aus denen sich aber kaum reale Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ergaben. Auf mich wirkte der Broadcast-Effekt der ganzen Kontakte eher als eine Art Zeitverschwendung daher ignorierte ich die ganzen Informationen und ignorierte mehr oder weniger auch dort die Einführung von Gruppen, Seiten und weiteren Strukturelementen.
Etwas später habe ich mich mit Twitter (heute X) beschäftigt; eher als Nachrichtenquelle oder Informationsquelle (vorher hatte alles irgendwie mit Kreativität, Inspiration oder Fotografie zu tun). Bei Twitter gab es eine Art Zusammenarbeit, die jedoch kaum mit dem vergleichbar war was ich aus der Vergangenheit kannte. Ich würde meine Erfahrungen so beschreiben, dass man keine oder wenige Kontakte neu gewinnen kann, mit denen man auch in der Realität zusammenarbeitet. Auf der anderen Seite kann man mit Kontakten, die man Real getroffen hat, beispielsweise auf Veranstaltungen oder Konferenzen auf eine neue Art und Weise über Twitter in Kontakt bleiben.
Inzwischen hat sich Twitter verändert und heißt jetzt ‚‚X’’:
- Man muss Nachrichten inzwischen stärker auf Richtigkeit bewerten, weil man mit sehr vielen unseriösen Informationen und Quellen konfrontiert ist.
- Viele interessante Kontakte haben sich inzwischen abgemeldet oder sind sehr passiv geworden.
- Die Weiterentwicklung ist unklar, welche Funktion wird es geben welche werden eingeschränkt oder kostenpflichtig.
- Mein Eindruck ist, dass Informationen auf X eine geringere Reputation haben; waren Neuigkeiten vor einigen Jahren aufgrund der Schnelligkeit der Plattform noch sehr interessant – gehen heutzutage viele Nutzer:innen doch auch eher abwartend auf Distanz und holen sich einen weiteren Überblick ein (was natürlich auch sehr gut ist)
Vor nicht so langer Zeit habe ich mich auf Mastodon angemeldet. Mir war X inzwischen etwas beliebig geworden und ich beobachtete eine größer werdende eigene Passivität, daher probiere ich mal wieder unterschiedliche Möglichkeiten, diversifiziere meine Aktivitäten und schaue mir neben Bluesky und anderen Möglichkeiten auch Mastodon an.